Wandern in Zermatt 2003 - Übergang Pfulwe

Wandern in Zermatt im Sommer 2003

( Ausgewählte Touren aus meinem Urlaubstagebuch )

Der Weg ist das Ziel - Übergang Pfulwe

pfulwe2D Länge: 11,6 km, Höhendifferenz: Aufstieg 646 m, Abstieg 1032 m, Zeit 6,5 Std.
Höchster Punkt: Pfulwe 3155 m
Strecke: Blauherd (2571 m) - Stellisee - Flualp - Pfulwe - Täschalp (2214 m)

Wir starten früh morgens mit der Bahn über Sunnegga nach Blauherd. Der Weg führt uns zunächst zum Stellisee auf 2537m. Hier bestaunen wir das Kunstwerk von H.A. Schult: Die Blechsoldatenarmee unsrer Abfallgesellschaft.

Stellisee Matterhornpeople Findelgletscher
Stellisee Matterhornpeople (H.A. Schult) Über dem Findelgletscher

Weiter geht es an der Fluhalp vorbei entlang der Gletschermoräne des Findelgletschers zunächst flach tief ins Tal hinein. Dann immer steiler weglos (!) durch Tümmergestein bis in den Sattel (Pfulwe) auf 3155 m. Die Route ist mit Farbklecksen und Steinmännchen markiert, ansonsten würde man sich schnell verlaufen. In der Pfulwe ist Pause und Mittagessen angesagt (aus dem Rucksack), schließlich ist es 12 Uhr. Die Aussicht inmitten einer grandiosen Gletscherwelt ist überwältigend und entschädigt für die Mühen.

z30205 Pfulwe z30206
Aufstieg im Trümmerfeld In der Pfulwe 3155 m Reste eines Gletscher (Abstiegsroute)

Der Abstieg führt über einen sterbenden Gletscher, der sichere Weg führt direkt über die Eisfläche mit sprudelndem Wasser überall. An der linken Seite poltern gelegentlich Steine, weil der stützende Gletscher zurückweicht. Am Gletschersee vorbei steigen wir über endloses Moränengeröll abwärts. Dabei müssen wir uns mehrfach einen Weg über reißende Bäche suchen, die in diesem Sommer besonders viel Wasser führen. (Die normalen Übergänge waren teilweise nicht zu passieren) Die letzte (harmlose) Querung füllt uns die Schuhe auf. Bald darauf ist die Täschalp erreicht. Wir fahren mit Taxi Fredi zurück nach Zermatt.

z30207 z30208 Europaweghütte
Edelweiß am Weg Weisshorn 4506 m Europaweghütte, Täschalp

Der Weg über die Pfulwe wird wenig begangen. Man bewegt sich überwiegend in einer Moränenlandschaft. Deshalb ist gutes Schuhwerk notwendig, auch die Orientierung ist schwierig und verlangt etwas Erfahrung im Hochgebirge. Wegen des Rückgang des Permafrostes muss im Bereich der Pfulwe mit Steinschlag gerechnet werden. Wir hatten deshalb den Weg über den kleinen Gletscher gewählt, dort war man sicher. Dieser Gletscher dürfte inzwischen nicht mehr existieren. Im Zweifel besser umkehren!


  Wandern