Endlich schönes und stabiles Wetter für mindestens eine Woche, das war ideal für
unsere lange geplante Rheintour von Mainz nach Hause (Rheinberg am Niederrhein). Die Anreise sollte
mit dem Zug erfolgen, was kurzfristig nicht so leicht zu buchen ist. Das Problem sind die begrenzten
Stellplätze für die Fahrräder. Schließlich bekamen wir eine Fahrkarte für
den Nachmittag im Fernzug Duisburg-Mainz. So fuhren wir mit dem Rad und minimalem Gepäck nach
Duisburg zum Hauptbahnhof. Ich hatte bereits zwei Übernachtungen gebucht: In Walluf (nur 14 km von Mainz) und in Bingen. Hier hatte ich eine Tour zum Niederwalddenkmal oberhalb von Rüdesheim eingeplant. Die Fahrt mit der Bahn verlief "problemlos" - nur das Übliche in gesteigerter Form: Eine falsche Wagenreihung, diesmal völlig durcheinander. Das war spannend wegen der Radabteile. Aber alles ging gut ... |
Etappen auf der Karte anzeigen Tracks zum Download
Die Buchung im Internet funktioniert sehr gut, nur freie Plätze für die Räder sind Mangelware, deshalb frühzeitig buchen oder am Nachmittag fahren - das war unsere Wahl. Von Rheinberg nach Duisburg fuhren wir mit dem Rad über die Autobahnbrücke A42 (Radweg) und dann an der rechten Rheinseite auf gutem Radweg nach Ruhrort. Dort am Hafen entlang und durch die Innenstadt zum Hauptbahnhof
Die Lautsprecherdurchsage war vorbildlich: "Der Zug fährt heute mit falscher Wagenreihung, Wagen 3 und 4
an der Zugspitze, Wagen 5 am Zugschluss, 1. Klasse in der Mitte" usw.
Die Wagen 3, 4 und 5 hatten Fahrradabteile und wären normalerweise am Ende gewesen. Wir hatten Wagen 5
für die Räder und zum Glück auch für die Platzreservierung.
Mainz Hbf | Endlich am Rheinufer | Das Schiff sehen wir noch öfter |
Am Hauptbahnhof Mainz begann die eigentliche Tour, wir hatten zunächst die rechte Seite des Rhein gewählt. Mein Garmin 62ST wurde eingestellt, ich hatte es bereits zu Hause mit den Tracks gefüttert. Die Fahrt hinunter zum Rhein hatte keinen Radweg und es gab starken Verkehr - also Vorsicht! Weiter über die Brücke auf die andere Seite und auf einem schönen aber staubigen Radweg weiter. Temperatur und Wetter stimmten - wunderbar.
Schloss Biebrich | Radweg am rechten Rheinufer | Wildgänse gibt es überall |
In Schierstein war der Radweg zwischen Hafen und Rhein wegen Feuerwerk am Abend gesperrt, so fuhren bzw. liefen wir auf der Seite zwischen Hafen und Ort. Es herrschte dichtes Gedränge, hier war Kirmes auf gefühlten 2 km Länge und der Abend näherte sich. Trotzdem waren wir gegen 18:30 Uhr in Walluf am Hotel "Neuer Schwan": Hier war es sehr ruhig und wir speisten sehr gut auf der Terrasse direkt am Rhein. Auf der Wiese davor versammelten sich Wildgänse, die sind inzwischen zur Plage geworden und koten alle Wiesen zu.
Nach ordentlichem Frühstück fuhren wir schon gegen 9 Uhr los in Richtung Rüdesheim. Diese Etappe war nur kurz, weil wir noch hinauf zum Niederwalddenkmal wollten - und zwar ohne Gepäck. Der Radweg war heute ebenfalls sehr staubig, also am Abend wieder Staub wischen...
Radweg nach Eltville | Eltville | Fähre bei Oestrich-Winkel |
Radweg in den Auen | Storchennest | Brückenpfeiler nach Rüdesheim |
In Erbach machten wir einen Abstecher zu einer schönen Kirche. Zwischen Erbach und Hattenheim war der Radweg gesperrt, dort wurde der Eichenprozessionsspinner abgesaugt - dieser Bereich wurde vorsichtshalber umfahren. Hinter Oestrich-Winkel querten wir den Rhein mit der Fähre. Hier befindet sich eine herrliche Auenlandschaft, die bis nach Bingen reicht. Die Aussicht hinüber nach Rüdesheim ist super. Bereits gegen 11 Uhr konnten wir im Hotel Café Köppel einchecken.
Länge: 17 km, Höhendifferenz: bergauf 250 m, bergab 250 m, Höchster Punkt: 308 m, Tiefster Punkt: 81 m Strecke: Bingen (Hotel) - Fähre - Rüdesheim - Niederwalddenkmal - Schiffsanleger - Fähre - Hotel |
Wir fuhren gleich zurück zur Fähre nach Rüdesheim. Im Ort mussten wir wegen der vielen Menschen unsere Räder schieben. In Rüdesheim ist immer viel Betrieb. Danach konnten wir mit dem Rad in die Weinberge fahren, auf den geplanten Weg konnten wir nicht einbiegen, denn da war eine Brücke und keine Kreuzung wie ich dachte (Tücken des Navi). Der Weg, den wir später für die Abfahrt wählten, war besser und deutlich flacher. Gleich unter dem Denkmal befindet sich das Restaurant Rebenhaus mit fantastischer Aussicht und schöner schattiger Terrasse. Dort waren wir zur Mittagspause.
In Rüdesheim | In den Weinbergen | Restaurant Rebenhaus |
Niederwalddenkmal | Schwarzpappel 130 Jahre | Burg Klopp |
Anschließen besuchten wir das Denkmal und genossen die Aussicht. Die Abfahrt verlief flott auf gutem Weg, in Rüdesheim kauften wir noch Getränke und setzten uns am Anleger der Kreuzfahrtschiffe auf eine Bank im Schatten. Gegen 17 Uhr genossen wir den leckeren Kuchen im Café Köppel anstelle des Abendessens. Danach besuchten wir noch die Burg Klopp auf einer Anhöhe in Bingen.
Fortsetzung