Ruhrtalradweg 2012

Ruhrtalradweg in 4 Tagen (von 23. bis 26. Juli 2012)

Nach langer Wartezeit auf gutes Wetter, kam endlich die Vorhersage auf eine schöne Woche. Als sich die Prognose stabilisierte plante ich die Etappen: Eine kurze sollte es am Anreisetag schon sein, dann eine lange, eine kürzere und noch eine lange zum Schluss. Die Tracks können als eine gpx-Datei geladen werden. Auch die Anzahl der Trackpunkte wurde reduziert und die Höhenprofile geglättet.
Etappen auf der Karte anzeigen

Tracks zum Download

Anreise nach Winterberg (ein Abenteuer)

Es beginnt bereits mit der Buchung per Internet. Die Fahrkarte (Rheinberg Bhf bis Winterberg) ist kein Problem: 2 Personen 35 €. Aber ein Fahrradticket (4,50 € pro Rad) sucht man auf der Bahnseite vergeblich. Dazu muss man über Nahverkehr suchen und für jedes Rad muss eine Tageskarte für NRW einzeln und Personengebunden gebucht werden. Dann die Fahrt, bis Duisburg ohne Probleme, weiter nach Dortmund - auch gut. Nur man muss raten wo sich das Radabteil befindet und es war ziemlich voll.

Übrigens im Internet gab es zwar den Hinweis auf Bauarbeiten und auch viele Informationen über ausfallende Züge und geänderte Fahrzeiten, aber die dauerhafte Bahnsteigänderung war nicht erwähnt. Auch bei der Fahrplanauskunft schafft es niemand die Gleisnummer anzupassen - ist ja eh ohne Gewähr. (toller Service)

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Unsere Fahrräder vor der Abfahrt Es waren noch nicht alle Räder da Zug in Winterberg

In Dortmund dann das große Chaos: Ankunft auf Gleis 10, Abfahrt laut Fahrplanauskunft auf Gleis 2. Die Fahrräder mussten die Treppe runter getragen werden. An Gleis 2 ein großes Plakat die Züge nach Winterberg verkehren wegen Bauarbeiten von Gleis 10. Also zurück, auf der Rolltreppe wäre es fast zu einem schweren Unfall gekommen, weil jemand mit dem Rad nach hinten umkippte und die folgenden Leute ebenfalls stürzten. Ein Notaus für die Rolltreppe gab es nur oben an der Rolltreppe!? Außer blauen Flecken war aber zum Glück nicht viel passiert.

Die nächste Überraschung: Statt eines doppelten Zuges (Triebwagen) fuhr nur eine einfacher Wagen, bei dem herrlichen Wetter eine mittlere Katastrophe. Manche Leute lassen auch noch Ihre großen Packtaschen am Rad, ob die Nachfolgenden noch Platz finden ist ja egal. Trotzdem kamen noch alle mit, nur später konnten nicht mehr alle zusteigen. Gegen 12:30 Uhr waren wir in Winterberg.

Von Winterberg bis Olsberg und zum Hotel

ruhrtal12D Länge: 38 km, Höhendifferenz: bergauf 313 m, bergab 528 m,
Höchster Punkt: 695 m, Tiefster Punkt: 350 m
Strecke: Winterberg - Ruhrquelle - Assinghausen - Olsberg - Assinghausen - Bruchhausen - Elleringhausen - Hotel

Ich hatte etwas Aufenthalt in Winterberg geplant, leider fuhren wir zu einem Restaurant hinunter, dass keinen Mittagstisch hatte. In den Ort hätten wir in die entgegengesetzte Richtung fahren müssen - Auch gut. So starteten wir gleich die Tour, erst über eine Kuppe und hinunter zur Quelle der Ruhr. Diese ist attraktiv hergerichtet und lädt zur Rast ein. Man folgt einem einfachen Weg durch das obere Ruhrtal, die Ruhr ist hier kaum zu sehen. Aber durch viele kleine Bäche wird aus dem Rinnsal schnell ein kleiner Bach. Leider gibt es hier oben keine Einkehrmöglichkeiten, so fuhren wir immer weiter und wären viel zu früh am Hotel gewesen. Abweichend zum Plan folgten wir dem Radweg bis Olsberg, die meisten Restaurants haben Montag Ruhetag (demnächst nehmen wir besser gleich Verpflegung mit). Erst in Olsberg machten wir ausgiebig Pause.

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Start Ruhrtalradweg in Winterberg Oberstes Ruhrtal Bruchhauser Steine

Am Nachmittag fuhren wir auf dem gleichen Weg zurück bis Assinghausen und dann hoch nach Bruchhausen und Elleringhausen, hier hatten wir ein Hotel oben am Berg gebucht. Dort war ein wunderbarer Grillabend organisiert, das war ein schöner Abschluss dieses ersten Tages.

Von Olsberg nach Fröndenberg

ruhrtal22D Länge: 100 km, Höhendifferenz: bergauf 327 m, bergab 632 m,
Höchster Punkt: 432 m, Tiefster Punkt: 128 m
Strecke: Elleringhausen - Olsberg - Meschede - Arnsberg - Möhnesee - Neheim - Wickede - Fröndenberg

Der Tag begann mit einer schönen Abfahrt nach Olsberg, abseits der Straße verläuft ein einfacher Weg. Nun folgt man dem gut bezeichneten Radweg mal oberhalb der Ruhr am Hang mit schöner Aussicht, mal neben der Ruhr. Manchmal laden Bänke zur Rast, gefragt waren allerdings nur die Bänke im Schatten. Arnsberg wird entlang der Ruhr umrundet, wir folgten dem Weg bis kurz hinter Bruchhausen, dort zweigt eine ausgeschliderte Route zum Möhnesee ab. Es ist ein Schotterweg im Wald, der gut 100 m den Berg hinauf ansteigt. Bei 280 m wird der höchste Punkt erreicht und es geht ziemlich holperig den Berg hinunter bis zum Möhnesee.

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Weg von Elleringhausen nach Olsberg Ruhr bei Arnsberg Möhnetalsperre

Am Möhnesee nach Links auf asphaltiertem Weg am See entlang zur Staumauer. Man befindet sich auf dem Rundkurs, der um den See führt, wo viel Ausflugverkehr ist. Der Abstecher lohnt sich, weil sich der Aufwand dafür in Grenzen hält - nur 15 km und 100 m Anstieg zusätzlich. Von der Staumauer fährt man entlang der Möhne nur bergab und auf dem Ruhrtalradweg weiter. Unsere zweite Übernachtung machten wir in Fröndenberg.

Von Fröndenberg nach Hattingen

ruhrtal32D Länge: 66 km, Höhendifferenz: bergauf 268 m, bergab 300 m,
Höchster Punkt: 150 m, Tiefster Punkt: 75 m
Strecke: Fröndenberg - Schwerte - Hengsteysee - Harkortsee - Wetter - Ruhrfähre - Kemnader See - Hattingen

Die Landschaft ist inzwischen weiter und flacher geworden, auch die Ruhr ist nun deutlich breiter, denn die Möhne hat viel Wasser beigesteuert. Bei Hohensyburg gab es wegen Steinschlag eine weitläufige Umleitung, die gut ausgeschildert war. Nun fährt man auf sehr schönem Weg am Hengsteysee und Harkortsee entlang. An den Seen gibt es jeweils deutlich mehr Betrieb. Bald verläuft der Radweg neben den Gleisen der Ruhrtalbahn auf der Bahntrasse. Hier waren früher mal zwei Gleise, heute gibt es nur noch ein Gleis und den gekiesten Radweg. Kurz vor der Herbeder Schleuse quert man die Ruhr mit einer kleinen Fähre, gratis! An der Schleuse ist richtig viel Ausflugverkehr, denn hier gibt es eine schöne Imbißstation.

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Am Harkortsee Radweg auf alter Bahntrasse Hattingen Altstadt

Schon wenig später erreicht man das schöne Freizeitgebiet am Kemnader See, der umrundet wird. Am Wehr hatten wir den Ruhrtalradweg verlassen und sind nach Hattingen hinauf zum Hotel gefahren. Am Abend besuchten wir die wirklich sehenswerte Altstadt mit den vielen kleinen Restaurants, wo man schön im Freien sitzen kann.

Von Hattingen zurück nach Rheinberg

ruhrtal42D Länge: 88 km, Höhendifferenz: bergauf 229 m, bergab 297 m,
Höchster Punkt: 90 m, Tiefster Punkt: 24 m
Strecke: Hattingen - Museum Dahlhausen - Baldeneysee - Kettwig - Mintard - Mülheim - Oberhausen - Duisburg - Rheinberg

Heute sollte es noch wärmer werden, mehr als 30°C. Deshalb sind wir sehr früh los gefahren, an dem Museum der ehemaligen Heinrichhütte vorbei, Besichtigung ab 11 Uhr. An der Ruhrbrücke gelangten wir wieder auf den sehr guten Radweg direkt neben der Ruhr. Über eine alte Eisenbahnbrücke kommt man wenig später auf die andere Seite zum Eisenbahnmuseum Dahlhausen, Öffnungszeit ab 10 Uhr. Da es noch nicht einmal 9 Uhr war, fuhren wir gleich weiter zum Baldeneysee. Dort tranken wir einen Kaffee beim Bikertreff, die Temperaturen waren noch angenehm. Bei Werden war wegen einer Baustelle die Wegführung etwas unübersichtlich, auch lagen hier viele Glassplitter.

heinrich kettwig schleuse
Heinrichhütte in Hattingen Ruhr bei Kettwig Schleuse Duisburg Ruhrort

Hinter Kettwig führt der Radweg bis Mühlheim durch die pralle Sonne, da war es heute ziemlich heiß. Bei Schloss Broich ist die Wegführung kompliziert aber gut ausgeschildert. Hinter Schloss Styrum war die Wegführung geändert, man fährt einfach geradeaus über die Hauptstrasse bis zum Ruhrstation und dann rechts weiter auf dem Ruhrtalweg. Oberhausen wird nur gestreift, der Weg verläuft durch die Auen bis zum Duisburger Hafen. Die Ruhr wird an der Schleuse überquert. Ein Besuch des Innenhafen bot sich an, hier machten wir eine längere Pause. Den Endpunkt des Ruhrtalradweges an der Mündung in den Rhein werden wir später mal aufsuchen. Es war eine sehr schöne Tour bei bestem Wetter - wir fuhren zufrieden heim. Am 1. August wurden die nachfolgenden Bilder vom Ende der Ruhrtalradweges gemacht.

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Tafel am Ende des Ruhrtalradweges Die Ruhr links, der Rhein rechts Bei Rhein-km 780 mündet die Ruhr


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